Ernährung in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)

Das Prinzip einer individuell-energetischen Balance

Unterschied zwischen westlichen und östlichen Ernährungslehre

Qi und Energie

Fünf Wandlungsphasen oder Elemente in den Geschmäckern

 

Entsprechend der Fünf Elemente zu kochen bedeutet, gemäß der persönlichen Konstitution sowie den Jahreszeiten sich entsprechend zu ernähren. Das hört sich komplizierter an, als es ist. In der Praxis werden Nahrungsmittel in der Reihenfolge der Elemente in den Kochtopf getan und dazwischen kurz umgerührt. Dadurch werden alle Organe energetisch ausgewogen versorgt und es schmeckt auch noch hervorragend.

 

Das Prinzip einer individuell-energetischen Balance

Für die allgemeine Form der Ernährung nach den 5 Elementen sind keine herausragenden Kochkünste oder besonders exotische Zutaten nötig. Entscheidend ist lediglich der sinnvolle Einsatz von den Nahrungsmittel und Kenntnisse der energetischen Wirkung.

 

Beispielsweise geben Geschmack und Temperaturverhalten Auskunft, wie die Nahrungsmittel auf Organe oder Psyche und auf das energetische Gleichgewicht im Organismus wirkt. Diese energetischen Wirkungen haben nicht nur die Chinesen erkannt sondern waren auch schon bei uns z.B durch Hildegard von Bingen bekannt.

 

Und so werden sie auch immer wieder “alte Weisheiten” – wie bei Omas Kochrezepten – entdecken.

 

Die Chinesen sind aber die einzigen, bei denen das Wissen ungebrochen überliefert wurde und die dieses im Rahmen der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) weiterentwickelt haben.

 

Ernährung fängt beim Essen an

 

Die Haltung gegenüber dem Essen, der richtige Zeitpunkt und der Einklang mit sich selbst, was man in China das TAO der richtigen Ernährung nennt.

 

Die Harmonie und der Ausgleich stehen im Mittelpunkt des chinesischen Denkens.

 

Nicht nur die Freude am Essen, sondern auch das Bewusstsein von dem was man isst. 

Unterschied zwischen westlichen und östlichen Ernährungslehren

Im Westen analysieren wir die Nähr- und Brennwerte, orientieren uns an Details und teilen die Nahrungsmittel nach Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffe ein. Die Nahrung dient vor allem zum Aufbau von in unserer Gesellschaft geforderten Leistungen.

 

Das chinesische Denken beruht auf der Vorstellung, dass Energie die Materie durchdringt und sie verändert. Das bedeutet, Werte nützen nur dann, wenn sie verwertet werden können.

 

Fehlt es also an Verdauungsenergie, dann wird die Nahrung nicht gewandelt/verdaut werden können und damit nicht für sich selbst wertvoll gemacht werden können.

Qi oder Energie

Für die Chinesen ist Qi die Basis allen Seins.

 

Das Qi oder Energie kann sich wandeln, verändern und verschiedene Formen annehmen. Deshalb nennt man sie auch Wandlungsphasen.

 

  • ohne Wasser gibt es kein Leben
  • wenn Wasser im Dunst nach oben steigt, hat es eine feine, leichte immaterielle Form angenommen
  • geht es – in Form von Regen oder Eis – wieder zum Boden, hat es eine feste und schwere Form angenommen
  • Damit verändert es zwar seine Form oder seine Richtung, nicht aber seine Natur

 

Aber welche Form auch immer: Qi will im menschlichen Körper fließen, um umgewandelt zu werden. Nahrung muss ab- auf- um- und eingebaut werden. Deshalb ist der freie Fluss von Qi so wichtig, denn in der 5 Elemente Ernährung wird die Balance zwischen Yin und Yang wieder hergestellt.

 

Die Förderung eines ungehemmten Energie Flusses durch:

 

  •  richtige Ernährung
  •  regelmäßige Qi Gong Übungen, also Atmung und Bewegung
  •  Energiearbeit wie z. B. Shiatsu
  •  geistige Arbeit und Bewusstwerden unserer Emotionen.

 

Denn ungelöste oder unbewusste Gedanken sowie Emotionen blockieren den Fluss unserer Energie im Körper.

Gesundheit bedeutet eine harmonische Zusammenarbeit der Organe, auf Grund eines ausgewogenen Angebotes an Energie und Substanz.

Entsteht ein Ungleichgewicht spricht man von Leere (Mangel) oder Fülle (Überschuss).

Yang steht auch für Hitze und Yin für Kälte (thermische Wirkung).

 

Fünf Wandlungsphasen oder Elemente in den Geschmäckern

Diese dienen unter anderem dazu, körperliche und physiologische Zusammenhänge zu erklären und die jeweilige Geschmacksrichtung festzulegen. Geschmäcker haben eine bestimmte Wirkung und so kann man sie therapeutisch und prophylaktisch einsetzen.

 

Die 5 Elemente

 

Holz

Feuer

Erde

Metall
Wasser

sauer

bitter

süß

scharf

salzig

zusammenziehend

austrocknend

befeuchtend und entspannend

zerstreuend und schweißtreibend

aufweichend und schleimlösend


 

Die Erkenntnisse über die Wirkung der Geschmäcker entwickelten sich durch Beobachtung und Erfahrung. Die 5 Elemente sind keine festen Bestandteile sondern Eigenschaften der Natur. Sie beschreiben Abläufe wie das eine Element das andere hervorbringt. Deshalb sind sie im Kreis angeordnet. Werden und Vergehen findet ununterbrochen statt.

 

 

Wasser erzeugt Holz

 

Holz erzeugt Feuer

 

Feuer erzeugt Erde

 

Erde erzeugt Metall

 

Metall erzeugt Wasser

 

(Bäume)

 

(Wärme)

 

(Asche)

 

(Mineralien)

 

(Flüssigkeiten)


 

Der Kreislauf der Natur im Hervorbringen und Erzeugen ist auch der Kreislauf in der Ernährung. Die richtige Anwendung der Geschmacksrichtung bewirkt ein gutes "Nähren". Falsche Ernährung im Sinne der Überfütterung mit einer Geschmacksrichtung, erzeugt Ungleichgewicht.

 

  • salzig: erzeugt Kälte
  • sauer: erzeugt Säfte-Ansammlung (Zusammenziehung)
  • bitter: erzeugt Trockenheit
  • süß: erzeugt Feuchtigkeit (Schleim)
  • scharf: erzeugt Hitze

 

Viel Spass und gutes Gelingen!!